Hinteres Kreuzband

Das hintere Kreuzband (HKB) ist das stärkste Band des Kniegelenks. Seine Aufgabe besteht darin, ein nach hinten Rutschen des Unterschenkels gegenüber dem Oberschenkel zu unterbinden. Eine Verletzung des hinteren Kreuzbandes entsteht bei hohen Krafteinwirkungen wie z. B. bei Fahrrad- und Motorradstürzen auf das gebeugte Knie oder anderen Hochgeschwindigkeitsverletzungen.

Im Vergleich zum vorderen Kreuzband sind Verletzungen des hinteren Kreuzbandes seltener, aber auch die am häufigsten übersehene Verletzung im Kniegelenk, was zur Folge hat, dass es oftmals zu einer unzureichenden, gar keiner oder gar falschen Behandlung kommt. Daher hat die ausführliche Anamnese und Diagnose bei der hinteren Kreuzband Verletzung ein besonderes Gewicht.

Da Prof. Schoettle Teile seiner Habilitation auch der Erforschung und Behandlung des hinteren Kreuzbandriss gewidmet hat und diese Verletzung an der Unfallchirurgie der Charité nahezu täglich versorgt hat, ist seine Erfahrung auf diesem Gebiet überdurchschnittlich hoch.

Bewertungen über Knie Experte Prof. Dr. Schoettle
Ich habe mich im März 2019 von Dr. Schöttle an meinem Knie wegen einer Instabilität operieren lassen. Ich hätte mir keine bessere Versorgung vorstellen können. Sehr authentisch! In relativ kurzem Zeitraum, nach der OP, war ich schon Sorgenfrei und konnte wieder Sport machen ohne, dass ich irgendwelche Ängste haben musste, dass meine Kniescheibe wieder rausspringen könnte. Ich habe mich sehr wohl und aufgehoben gefühlt, da er sich wirklich die nötige Zeit nimmt um die beste Option zu besprechen und genauestens zu erklären. Ich bin unfassbar dankbar und sehr zufrieden! Ich kann Herrn Prof. Dr. Schöttle sowie das ganze Team nur wärmstens weiterempfehlen!
Hochkompetenter Spezialist für alle Verletzungen im Kniebereich, bei dem man sich auch menschlich optimal aufgehoben fühlt. Besser wird es nicht. In meinem konkreten Fall war eine Operation nicht notwendig. Eine konservative Behandlung - also im wesentlichen Abwarten und Teetrinken - führte in meinem Fall zu einem optimalen Ergebnis. Es ist gut zu wissen, dass dieser versierte Kniechirurg kluge Entscheidungen trifft, wann er seine Kunst zum Einsatz bringt und wann er besser abwartet.

NICHTOPERATIVE BEHANDLUNG DES HINTEREN KREUZBANDRISS

Die akute, isolierte Verletzung des hinteren Kreuzbandes weist grundsätzlich ein gutes Selbstheilungspotential auf, da das hintere Kreuzband eine eigene Blutversorgung besitzt. Dazu wird in den ersten 6 Wochen die von Prof. Dr. med. Schöttle entworfene und inzwischen international vor allem von US-Spitzensportlern verwendete M4 HKB dynamic Schiene angepasst. Sollten keine Begleitverletzungen vorliegen, müssen Krücken nur bei Schmerzen verwendet werden. Diese einzigartige Schiene ermöglicht es im Gegensatz zu allen anderen Schinene zur Behandlung des hinteren Kreuzbandriss, den Unterschenkel bei freier Beweglichkeit nach vorne zu schieben und damit das hintere Kreuzband zu entlasten. Dadurch hat das hintere Kreuzband, seine Selbstheilung zu aktivieren und sich in anatomischer Position zu stabilisieren. Da das Knie bewegt werden kann, können parallel dazu bereits Muskelübungen begonnen werden. Begleitend dazu haben wir ein spezielles physiotherapeutisches Programm sowie Eigenübungen zur Stabilisierung entwickelt.

Gleichzeitig sollte bei einer rein konservativen Therapie der Verletzung des hinteren Kreuzbandes zusätzlich eine Zelltherapie erfolgen – entweder in Form von Blutplasma-/ Wachstusmfaktoren (ACP, PRP) oder die wegen der signifkant höheren entzündungshemmenden und regenerativen Wirkung um ein vielfaches wirksamere Stammzelltherapie, um die Eigenheilungschancen zu maximieren.

Es ist bekannt, dass eine frühzeitig erkannte Verletzung des hinteren Kreuzbandes ohne Begleitverletzungen konservativ – also ohne Operation – behandelt werden kann. Diese Behandlung bestand jedoch aus einer vollkommenen Ruhigstellung in Streckung, sodass die Patienten ein Muskeldefizit entwickelten, dass sie aufholen mussten. Auch wurde die Schiene oftmals nicht konsequent getragen und Bewegungsdefizite waren die Folge.
Um diese Probleme und Folgen zu umgehen, entwickelte Prof. Dr. med. Philip Schöttle zusammen mit Orthopädietechnikern eine Schiene, die das Schienbein mit einer kontrollierten Kraft nach vorne schiebt. Diese entlastet das hintere Kreuzband und lässt gleichzeitig eine Bewegung zu. Damit wurden der Tragekomfort und die Bereitschaft des Patienten, eine Schiene zu tragen, erhöht und das Muskeldefizit minimiert. Erster renommierter Patient war Patrick Herrmann, Spieler des ersten Fußballbundesligisten Borussia Mönchengladbach, der ohne Operation wieder aufs Spielfeld zurückkehren konnte.
Diese Neuentwicklung ermöglicht konservativ und postoperativ eine frühzeitige, dynamische und funktionelle Behandlung bei (Teil-)Rupturen des hinteren Kreuzbandes. Das Unterstützungspad der M.4s PCL dynamic Orthese hält die Tibia – das Schienbein – in der gewünschten Position. Mit dem integrierten Drehknopf wird der Mechanismus exakt eingestellt und so das hintere Kreuzband entlastet und geschützt. Ziel ist es, Patienten schnell wieder zu mobilisieren. Dabei wirkt sich die frühzeitige und gezielte Bewegung positiv auf die Funktionalität und die Muskulatur aus.

Vorteile der dynamischen HKB-Schiene:

    • Das innovative Unterstützungspad wirkt aktiv auf das Schienbein (Tibia) und hält es sicher in der gewünschten Position.
    • Durch seine Muschelform passt sich das Pad ideal an die Wade an.
    • Das integrierte Drehrad ermöglicht eine exakte und individuelle Einstellung des Unterstützungspads.
    • Die seitliche Zahlenskala erleichtert die (Wieder-)Einstellung des Unterstützungspads.
    • Das patentierte physioglide Gelenk ahmt die Roll-Gleit-Bewegung am Knie optimal nach. Damit sitzt die Orthese sicher am Bein.
    • Die schlanke Gelenkkonstruktion ermöglicht ein Tragen unter der Kleidung.
    • Die Flügelform des Tibia-Polsters passt sich optimal an die anatomische Form des Schienbeins an.
    • Der Druck verteilt sich effektiv und angenehm.

OPERATIVE THERAPIE - ERSATZ DES HINTEREN KREUZBANDES

Eine operative Therapie ist meistens nur dann notwendig, wenn neben dem hinteren Kreunzband auch noch weitere Strukturen verletzt sind oder eine chronische Instabilität vorliegt, da die Verletzung primär übersehen oder nicht adäquat behandelt wurde.

Dieser Eingriff wird wie die VKB Rekonstruktion in einem schonenden arthroskopischen Verfahren durchgeführt, wobei möglichst viele Anteile des hinteren Kreuzbandes erhalten bleiben. Je nachdem wieviel des ehemaligen hinteren Kreuzbandes noch erhalten werden kann, verwenden wir eine 4-fach gelegte Semitendinosussehne oder wenn notwendig eine Kombination aus Semitendinosus- und Gracilissehne. Um das Transplantat stabil befestigen zu können, werden an den alten Ansatzstellen des hinteren Kreuzbandes Kanäle in den Ober- und Unterschenkelknochen Knochen platziert und das Transplantat je nach Knochenstruktur mit Hilfe kleiner Kippanker, Fixationsplättchen oder selbst auflösender Schrauben befestigt.

Um eine schnelle Beübung unter komplett schmerzfreien Bedingungen zu ermöglichen, führt Prof. Schoettle diesen Eingriff mit einem stationären Aufenthalt von 2 Nächten durch. Bereits am Tag nach der Operation werden Sie mit Hilfe seines sporttherapeutischen Teams mobilisiert und lernen, Ihre Muskulatur selber zu aktivieren.

NACHBEHANDLUNG

Die Nachbehandlung ist im Vergleich zum vorderen Kreuzband etwas länger, da das HKB Transplantat in den ersten Wochen der Heilung gegen die nach hinten wirkende Kraft des Unterschenkels geschützt werden muss. Während Krücken nur bei gleichzeitigen Meniskusverletzungen oder bei Schmerzen verwendet werden müssen, ist es absolut empfehlenswert die spezielle HKB Schiene in den ersten 6 Wochen nicht nur tagsüber sondern auch nachts getragen werden. In den 6 darauffolgenden Wochen muss die dynamische HKB Schiene nur noch tagsüber getragen werden.

Während Sie Ihren Oberkörper und vor allem Ihre Core-Muskulatur (tiefe Rücken- und Bauchmuskulatur) direkt nach der Operation beginnen können, können Sie leichte sportliche Aktivitäten mit dem operierten Knie unter Anleitung bereits 6 Wochen nach dem operativen Eingriff beginnen.

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