Ortho Health Institut in München

Was sind Stammzellen

Was sind Stammzellen

Stammzellen sind Zellen, die die Fähigkeit besitzen, sich in verschiedene Zelltypen zu entwickeln. Dieses Potenzial macht sie zu einer wichtigen Ressource in der medizinischen Forschung und Behandlung. Eines der bemerkenswertesten Merkmale von Stammzellen ist ihre Fähigkeit zur Selbstregeneration. Sie können sich kontinuierlich teilen und in verschiedene Zelllinien wie Nervenzellen, Muskelzellen oder Blutzellen differenzieren. Dieses Potenzial eröffnet die Tür zu einer Vielzahl von Anwendungen. Stammzellen können zur Behandlung von Krankheiten eingesetzt werden, die aufgrund von Zellschäden oder -verlust auftreten, wie Parkinson, Alzheimer, Diabetes und Herzkrankheiten. Darüber hinaus bieten sie Hoffnung für die Geweberegeneration von Knorpel und die Heilung von Verletzungen.

Eine Nahaufnahme schwebender, transparenter blauer Zellen mit kernähnlichen Strukturen im Inneren vor einem hellblauen Hintergrund. Die Zellen sind von kleinen Molekülstrukturen umgeben, die ein mikroskopisches oder biologisches Thema suggerieren, das an die Forschung am Ortho Health Institut in München erinnert.

Das Potenzial von Stammzellen

Stammzellen sind bemerkenswerte Zellen, die die Fähigkeit besitzen, sich in verschiedene Zelltypen zu entwickeln. Das Potenzial von Stammzellen kann in drei Hauptkategorien unterteilt werden: omnipotent, pluripotent und multipotent.

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    Omnipotente Stammzellen: Diese sind auch als totipotente Stammzellen bekannt und haben das höchste Potenzial. Sie können sich in jeden Zelltyp des Körpers und sogar in extraembryonale Gewebe, wie die Plazenta, entwickeln. Totipotente Stammzellen sind nur in den frühesten Stadien der Entwicklung vorhanden, nämlich in der befruchteten Eizelle und den ersten Zellteilungen des Embryos.
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    Pluripotente Stammzellen: Pluripotente Stammzellen können sich in viele verschiedene Zelltypen differenzieren, aber nicht in jede mögliche Zellart. Embryonale Stammzellen (ES-Zellen) sind ein Beispiel für pluripotente Stammzellen. Sie sind in der Lage, Gewebe aus allen drei Keimblättern des Embryos – dem Ektoderm, Mesoderm und Endoderm – zu bilden.
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    Multipotente Stammzellen: Diese Stammzellen haben ein begrenzteres Potenzial im Vergleich zu den oben genannten. Sie können sich nur in bestimmte Zelltypen innerhalb eines bestimmten Gewebes oder Organs differenzieren. Beispielsweise können hämatopoetische Stammzellen im Knochenmark nur zu verschiedenen Arten von Blutzellen werden, nicht jedoch zu Muskel- oder Nervenzellen.

Die Herkunft von Stammzellen

Die Herkunft von Stammzellen ist ebenfalls entscheidend. Hier sind die Unterschiede zwischen embryonalen, umbilicalen und adulten Stammzellen:

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    Embryonale Stammzellen: Diese Stammzellen werden aus Embryonen gewonnen, die in den frühen Entwicklungsstadien entnommen werden. Sie haben das breiteste Potenzial zur Differenzierung und können in nahezu jeden Zelltyp des Körpers umgewandelt werden. Die Gewinnung von embryonalen Stammzellen ist jedoch ethisch umstritten.
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    Umbilikale Stammzellen: Diese Stammzellen stammen aus der Nabelschnur von Neugeborenen. Sie sind pluripotent, was bedeutet, dass sie sich in eine Vielzahl von Zelltypen entwickeln können. Die Gewinnung von umbilikalen Stammzellen ist ethisch unbedenklich und stellt eine wertvolle Ressource dar.
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    Adulte Stammzellen: Diese Stammzellen sind in verschiedenen Geweben und Organen des Körpers von Erwachsenen vorhanden. Sie sind multipotent und können sich nur in bestimmte Zelltypen innerhalb des jeweiligen Gewebes differenzieren. Adulte Stammzellen werden durch minimalinvasive Verfahren aus Knochenmark, Fettgewebe oder anderen Geweben entnommen.
Eine Person im Laborkittel des Ortho Health Instituts verwendet eine Pipette, um eine blaue Flüssigkeit in eines von mehreren kleinen, durchsichtigen Reagenzgläsern in einem Gestell zu füllen. Die Nahaufnahme konzentriert sich auf die Hand und die Pipette und spiegelt ein präzises Laborverfahren wider.

Insgesamt bieten Stammzellen ein enormes Potenzial für die medizinische Forschung und Behandlung. Die Auswahl der geeigneten Stammzellquelle und die Kenntnis der Ausrichtung sind entscheidend für den Erfolg der Stammzelltherapie. Die kontinuierliche Forschung und Weiterentwicklung dieser Technologien versprechen bahnbrechende Fortschritte in der Medizin und könnten die Art und Weise, wie wir Krankheiten behandeln und heilen, grundlegend verändern.

Nahaufnahme von zwei übereinanderliegenden Petrischalen, eine davon mit einer Glaspipette, im Ortho Health Institut in München. Die Petrischalen und die Pipette sind mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt und weisen vereinzelte Luftblasen auf. Das Bild weist einen sanften Blau- und Grünton auf.

Der Unterschied zwischen autologen, allogenen und xenogenen Stammzellen

Zusätzlich zur Potenz und Ausrichtung ist es wichtig, den Unterschied zwischen verschiedenen Quellen von Stammzellen zu verstehen:

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    Autologe Stammzellen: Autologe Stammzellen werden aus dem eigenen Körper des Patienten entnommen und später wieder in den gleichen Patienten zurückgeführt. Diese Methode birgt das geringste Risiko einer Immunabwehrreaktion, da es keine Abstoßung gibt.
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    Allogene Stammzellen: Allogene Stammzellen stammen von einem Spender, der genetisch nicht identisch mit dem Patienten ist. Dies kann von einem verwandten oder nicht verwandten Spender kommen. Es besteht das Risiko einer immunologischen Abstoßungsreaktion, weshalb eine sorgfältige Abstimmung der Gewebemerkmale notwendig ist.
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    Xenogene Stammzellen: Xenogene Stammzellen stammen von Tieren, normalerweise Mäusen oder Schweinen. Diese Art von Stammzellen wird noch in der Forschung untersucht und ist mit erheblichen ethischen und immunologischen Herausforderungen verbunden. Eine erfolgreiche Anwendung beim Menschen steht noch aus.

Die Entscheidung, welche Art von Stammzellen in Forschung und Therapie verwendet werden sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich ihrer potenziellen Anwendung und ihrer Verfügbarkeit. Es gibt keine allgemeingültige Regel, die besagt, dass man vor allem adulte Stammzellen verwenden sollte, aber es gibt einige Gründe, warum wir nur adulte autologe (aus dem eigenen Körpergewebe stammende) Stammzellen in bestimmten Situationen bevorzugen:

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    Ethische Bedenken: Im Gegensatz zu embryonalen Stammzellen, deren Gewinnung aus Embryonen ethische Kontroversen hervorrufen kann, sind adulte Stammzellen in der Regel ethisch unbedenklich. Die Gewinnung von adulten Stammzellen aus Geweben wie Knochenmark oder Fettgewebe erfordert keine Zerstörung von Embryonen oder Föten.
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    Geringeres Risiko der Abstoßung: Autologe adulte Stammzellen, die aus dem eigenen Körper des Patienten gewonnen werden, tragen ein verschwindend geringes Risiko einer Immunreaktion oder Abstoßung im Vergleich zu allogenen Stammzellen, die von einem Spender stammen. Dies macht autologe adulte Stammzellen zu der attraktivsten Option bei der Therapie an Patienten.
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    Bekannte Verträglichkeit: Adulte Stammzellen sind bereits im Körper vorhanden und haben normalerweise eine hohe Verträglichkeit mit dem Patienten, da es keine immunologischen Inkompatibilitäten gibt. Dies verringert das Risiko von unerwünschten Reaktionen.
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    Reichliche Verfügbarkeit: Adulte Stammzellen sind in verschiedenen Geweben und Organen des Körpers vorhanden und können relativ einfach und schonend gewonnen werden. Dies macht sie oft leichter zugänglich als andere Arten von Stammzellen.
Eine Nahaufnahme einer mit einer klaren blauen Flüssigkeit gefüllten Petrischale, aufgenommen im Ortho Health Institut, München. In der Flüssigkeit schweben Luftbläschen unterschiedlicher Größe, die einen strukturierten Effekt erzeugen. Der Hintergrund ist ein hellblauer Farbverlauf, der die Klarheit der Flüssigkeit und der Bläschen verstärkt.